Wer eine Immobilie finanzieren will, steht vor der Wahl: Entweder eine Hypothek, bei der der Zinssatz auf zwei bis zehn Jahre festgelegt ist, oder ein flexibler Zinssatz, der an die Entwicklung des Saron gekoppelt ist.
An den Märkten hat sich offenbar die Überzeugung durchgesetzt, dass der Zinsgipfel erreicht ist. Der nachlassende Inflationsdruck führt dazu, dass am Markt bereits auf erste Leitzinssenkungen spekuliert wird. Entsprechend haben sich die Hypotheken-Zinssätze für längere Laufzeiten in den vergangenen Wochen eher nach unten bewegt. Demgegenüber gab es bei den Saron-Hypotheken kaum Veränderung, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Dezember erneut eine Zinspause eingelegt hatte und der Leitzins weiter bei 1,75 Prozent liegt.
Die Zinssätze für Festhypotheken sind in der Schweiz im vierten Quartal noch einmal zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt das vierteljährlich erhobene Hypothekenbarometer von Comparis.
Tiefere Swap-Sätze verbilligen Refinanzierung
«Die Hoffnung auf nicht weiter steigende, respektive fallende Leitzinsen äussert sich in deutlich sinkenden Kapitalmarktzinsen und Swap-Sätzen, die die Refinanzierung von Banken markant verbilligen», sagt Comparis-Experte Dirk Renkert. «Damit sind Festhypotheken nun erstmals deutlich attraktiver als Saron-Hypotheken.»
Anteil der Saron-Hypotheken sinkt
Der Comparis Hypothekenpartner Hypoplus hat in den vergangenen 3 Monaten einen Rückgang beim Anteil von Saron-Hypotheken registriert. Waren es in den ersten neun Monaten 2023 noch rund ein Viertel, so waren es im vierten Quartal nur noch rund jede Sechste.
Bei den Festzinshypotheken stieg die Beliebtheit insbesondere bei den mittleren Laufzeiten von vier bis fünf Jahren. Deren Anteil stieg auf rund ein Drittel im Schlussquartal von zuvor rund 20 Prozent.
Inklusive Zinsmarge teurer
Bei einer fünfjährigen Festhypothek liege der Hypothekarzins bei etwa 1,75 Prozent. Der Saron liege mit rund 1,70 Prozent nicht weit davon entfernt. Hier komme jedoch noch die Zinsmarge von rund 60 bis 70 Basispunkten hinzu.
Comparis stellt zudem eine grosse Lücke zwischen den besten Angeboten verglichen mit den Richtsätzen fest. So liege der beste ausgehandelte Zins bei einer zehnjährigen Festhypothek bei 1,68 Prozent (per 20. Dezember 2023) verglichen mit dem Richtzins von 2,22 Prozent. Es gebe additionally Einsparpotenzial beim Aushandeln. Bei den Richtsätzen handelt es sich um publizierte, aber noch verhandelbare Durchschnittszinsen von rund 50 Hypothekarinstituten.
Welche Anlageklassen sollte man 2024 untergewichten?