Die Konsumlaune der Deutschen befindet sich zwar im April 2024 auf einem Zwei-Jahres-Hoch, allerdings ist das Niveau nach wie vor schlecht. Immerhin stimme die Richtung, resümieren die Macher der Konsumklima-Studie beim Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) (externer Hyperlink).
Deutlich gestiegene Einkommenserwartungen
Alle drei Säulen des Konsumklimas haben sich demnach im Vergleich zum Vormonat verbessert. Die Konjunkturerwartungen und die Anschaffungsneigung steigen moderat. Die Einkommenserwartungen legen sogar spürbar zu. Diese orientieren sich vor allem an der tatsächlichen Einkommensentwicklung. Lohn- und Gehaltszuwächse in Verbindung mit einer zuletzt rückläufigen Inflationsrate seien daher die Foundation für eine steigende Kaufkraft bei den privaten Haushalten, erklären die Macher der Studie.
Tendenz zum Sparen bremst Konsum
Allerdings tendieren die Verbraucher in diesem Monat wieder mehr zum Sparen, was einen kräftigeren Anstieg des Konsumklimas verhindert. Die hohe Sparquote ist letztlich ein Zeichen der anhaltenden Verunsicherung – ausgelöst durch a number of Krisen und die fehlende Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung. In den Augen der Konsumenten sei eine klare und nachvollziehbare Perspektive zur weiteren Entwicklung des Landes nicht erkennbar, analysieren die Marktforscher.
Psychologie verhindert Growth
Die derzeit schlechte Stimmung liege dabei wie ein Schleier über den Fakten, heißt es im aktuellen Monatsbericht – mit der Folge, dass kräftige Impulse für die Binnennachfrage nach wie vor ausbleiben. “Wir sehen derzeit reale und signifikante Einkommenszuwächse, wir haben auch einen stabilen Arbeitsmarkt. Das wären eigentlich perfekte Voraussetzungen für einen deutlichen Zuwachs beim privaten Konsum“, kommentiert NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl die aktuelle State of affairs. Dies werde aber von der allgemeinen Verunsicherung verhindert.
So müsse man nun vor allem an psychologischen Faktoren der Verbraucher arbeiten und die Stimmung aufhellen. Ein weiterer Versuch, die Einkommensentwicklung zu verbessern, hätte dagegen momentan nur geringe Chancen, die Konsumlaune zu steigern, ist Bürkl überzeugt.