Mit einem Minus von rund drei Prozent zählt Vonovia heute zu den größten Verlierern im DAX. Auch weitere Immobilien-Aktien wie TAG Immobilien, LEG Immobilien oder auch Aroundtown sind deutlich im Minus. Unternehmensnachrichten sind allerdings Fehlanzeige. Stattdessen geht das Zinsgespenst mal wieder um.
Der deutsche und auch der europäische Immobiliensektor präsentieren sich am heutigen Mittwoch in schwacher Verfassung. Die Aktien von Vonovia, TAG Immobilien, LEG Immobilien und Aroundtown geben zwischen 1,7 und 3,7 Prozent ab. Der europäische Sektorindex Stoxx Europe 600 Actual Property ist ebenfalls klar im Minus und dadurch auf den niedrigsten Stand seit Ende November 2023 gefallen.
Größere Unternehmensnachrichten gibt es heute nicht. Stattdessen stehen einmal mehr die Zinsen im Blickpunkt. Steigende Kapitalmarktzinsen lassen bei Immobilienunternehmen traditionell die Vorsicht wachsen. So setzte der Abwärtstrend europäischer Immobilienwerte zum Jahresanfang ein, als die Zinsen an den Anleihemärkten zu steigen begannen.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist seit Jahresanfang um intestine 0,4 Prozentpunkte auf 2,44 Prozent gestiegen. Der Immobiliensektor ging parallel um intestine zehn Prozent zurück. „An den Rentenmärkten kam es zu deutlichen Kursverlusten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen näherte sich zuletzt der Marke von 2,5 Prozent“, kommentiert die Helaba diese Entwicklung.
Allerdings dürfte die Europäische Zentralbank angesichts des positiven Inflationsausblicks kein Interesse daran haben, dass verschärfte Finanzierungsbedingungen das Wachstum weiter dämpfen. Neben der schwierigen Lage der Bauwirtschaft rücke auch der unter Druck geratene Immobiliensektor stärker in den Fokus der Währungshüter, so die Helaba.
Einen positiven Impuls könnten der europäische Anleihemarkt und der Immobiliensektor aber bereits am Donnerstag erhalten. Dann werden die vorläufigen Verbraucherpreise aus Frankreich, Spanien und Deutschland für den Monat Februar veröffentlicht.
Immobilien-Aktien haben es derzeit schwer. Das gilt auch für den Marktführer Vonovia, der elementary weiter zu den Favoriten des Sektors zählt. Charttechnisch befindet sich die Aktie in einer entscheidenden Part. Seit Anfang Februar steckt sie im Abwärtstrend fest. Bricht die horizontale Unterstützung beim November-Hoch von 25,95 Euro nicht nur kurzfristig, rückt die 24-Euro-Marke in den Fokus. Constructive Zinsnachrichten könnten aber auch eine Rebound nach oben zu den alten Jahreshochs ermöglichen.